Etwa zeitgleich mit dem Erscheinen des dritten und letzten Teils des aktuellen Weltklima-Berichts äusserte sich Solarspar zur Teilrevision des Schweizer CO2-Gesetzes. Man ist sich einig: Die Zeit des Trödelns ist vorbei. Dennoch bleibt eine tiefe Kluft zwischen Versprechungen von Politik und Wirtschaft und tatsächlichem Handeln. Mit seiner Stellungnahme bemüht sich der Verein Solarspar – mit immerhin 11 000 Mitgliedern im Rücken – diese Kluft zu überbrücken.
Die Vorschläge des Bundesrates, da sind sich alle Klimaorganisationen einig, sind ungenügend, um die international gesteckten Klimaziele zu erreichen. Sollte die Welt diese Ziele verfehlen, stehe die sichere Existenz der Menschheit auf dem Spiel. Das sagt keine Fridays for Future-Aktivistin, sondern eine der Hauptautorinnen des Klimaberichts, die Schweizer Professorin Julia Steinberger.
Deshalb hat Solarspar als Mitglied der Klima-Allianz in der Vernehmlassung konkrete Massnahmen vorgeschlagen, wie die Schweiz bis 2040 das Netto-Null-Ziel erreichen kann. Dazu gehört etwa die Forderung, dass die Schweizer Ziele vollständig im Inland erreicht werden müssen. Nicht zuletzt weil mit den internationalen Bescheinigungen für freiwillige CO2-Kompensationsprojekte viel Schindluder getrieben wird.
Während die Stellungnahme praktisch in allen Bereichen – Gebäude, Verkehr, Wirtschaft – Verschärfungen oder wirkungsvollere Anreize vorschlägt, gibt es einen ganzen Katalog von Forderungen, die weder im CO2-Gesetz noch in der laufenden Teilrevision anderer Gesetze behandelt werden. Sie betreffen etwa die extrem klimabelastende Landwirtschaft oder internationale Verpflichtungen.
Solarspar fokussiert natürlich auch auf das Kerngeschäft des Vereins, die Sonnenkraft als das beste, klimafreundlichste und kosteneffizienteste Mittel im Ausstieg aus den fossilen Energien und in der Versorgungssicherheit. Ein Thema, das in den letzten Wochen an grausamer Aktualität gewonnen hat.
Damit die Umstellung auf Solarenergie in kürzester Zeit gelingen kann, braucht es laut Solarspar
Wir warten gespannt darauf, wie und ob unsere Vorschläge Eingang ins revidierte CO2-Gesetz finden. Dass sie notwendig und dringlich sind, ist unbestritten. Einen weiteren zahllosen Papiertiger können wir uns, kann sich die Welt nicht leisten. Wir wollen nicht, dass UN-Generalsekretär Antonio Guterres dasselbe Urteil fällt wie über den IPCC-Bericht, den er wegen der leeren Versprechungen von Politik und Wirtschaft als «Dokument der Schande» bezeichnet hat.
Christa Dettwiler
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