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16 Seiten Klimahysterie

Bild: zvg
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«Links-grüne Klimaideologen. Sozialistischer Umbau unserer Gesellschaft. Ahnungslose missbrauchen. Mittelstand abzocken. Dreiste Masche. Falsche Propheten. Mehr Asylanten. Massive Belastung für die Umwelt. Missbrauch des Klimawandels für Panikmache. Die Klimahysterie ist eine gigantische Geldmaschine. Abzockerei mit grünem Mäntelchen.» 

Diese Zitate stammen aus dem Extrablatt, das mit seinem gelben Sünneli kürzlich alle Schweizer Briefkästen verstrahlte. Es muss schon sehr, sehr ernst sein, wenn eine Schweizer Partei so viel Geld in die Hand nimmt, um das Volk mit unbelegten Behauptungen, logischen Fehlern und selektiver Datenauswahl vor «schriller Panikmache» zu warnen. Die Wahlresultate der Grünen haben die Volkspartei offensichtlich in Panik versetzt. 

 

Dass es den Klimawandel gibt, muss selbst die Volkspartei eingestehen. Allerdings hat der nur zu einem vernachlässigbaren Prozentsatz mit menschlichem Tun zu tun:  «...unklar ist jedoch, wie gross dieser Anteil ist.» Und wenn überhaupt Menschen das Klima belasten, sind es keine Schweizer. Migrantinnen und Asylsuchende sind eine «massive Belastung für Umwelt», denn sie «verbrauchen grosse Mengen an Wasser, Treibstoffen und Strom». Das ist echt der Gipfel. Die sollen gefälligst aufhören, sich zu waschen, Auto zu fahren oder ihr Licht abends brennen zu lassen.

 

Man liest das Extrablatt mit wachsender Fassungslosigkeit. Wie ist es möglich, die belegbaren Fakten, welche die Klimawissenschaft über die letzten dreissig Jahren ermittelt hat, als Verschwörung, als Hysterie, als an den Haaren herbeigezogen abzutun? Als Fake News? So wie SVP-Nationalrat Roger Köppels Behauptung, es brauche sechs Milliarden Windturbinen, um den globalen Energiebedarf zu decken – für fast jede Erdenbewohnerin ein eigenes Windkraftwerk also. Mit dieser Rechnung liegt Köppel nur um einen Faktor Tausend daneben. Aber das ist ja bloss ein Detail.

 

Christa Dettwiler