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Atomstrom besser als Solarstrom?

Atomstrom besser als Solarstrom? NEIN
Bild: O12 / pixabay

Atomenergie gehört laut der Neuen Zürcher Zeitung zu den saubersten Energieträgern. Im Gegensatz zu Solarstrom, der «klimaschädlicher ist als der heutige Schweizer Durchschnitts-Strom».Wenn man dreimal leer geschluckt hat, fragt man sich unwillkürlich: Was will uns die NZZ damit sagen?

 

Das fragte sich auch David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar, der in einem Leserbrief zum NZZ-Artikel vom 15.7.2019, unter dem fragwürdigen Titel «Ernüchternde Öko-Bilanz», ausführlich Stellung nahm. 

 

Ob die Zeitung tatsächlich neuen AKW den Weg bereiten wolle, obwohl sonnenklar ist, dass bis 2040 sämtliche Schweizer Reaktoren abgeschaltet werden müssen? 

 

Warum die NZZ der Solarenergie derart an den Karren fährt, bleibt das Geheimnis des Journalisten. Stickelberger weist in seinem Leserbrief darauf hin, dass die NZZ mit veralteten Zahlen argumentiert. Die erwähnten 81 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde Solarstrom stammen aus dem Jahr 2011. Seither ist viel passiert: gesteigerte Effizienz, weniger Silizium sowie CO2-ärmerer Strom für die Produktion der Panels. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass bis 2050 ein Wert von 25 Gramm pro kWh erreicht werden dürfte.

 

Es sind nicht nur veraltete Zahlen, es sind vor allem verstaubte Ansichten, die der NZZ-Artikel verbreitet. Energieträger allein auf ihre CO2-Bilanz zu reduzieren ist per se schon fragwürdig. Atomstrom aber als sauber zu bezeichnen, ist einfach nur einfältig.

 

Wir jedenfalls lassen uns davon nicht beirren und arbeiten daran, dass ab Oktober das Valser Wasser noch besser schmeckt: Auf dem Dach der Mineralquelle Vals planen wir eine 128 kWp Anlage mit bifazialen Modulen. Die Panels nutzen die Sonnenstrahlen von beiden Seiten. Und das Strahlen ist in diesem Fall alles andere als tödlich.

 

Christa Dettwiler