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13 Milliarden Franken verpuffen.

Gebäudeenergie verpufft

 

Unvorstellbare 13 Milliarden Franken lösen sich Jahr für Jahr in der Schweiz in Luft auf. Soviel nämlich kostet die Energie, die in Gebäuden anstatt genutzt zu werden, verloren geht.  

Das ist eine ganze Menge Energie, wenn man bedenkt, dass etwa die Hälfte der in der Schweiz verbrauchten Energie für den Betrieb von Gebäuden eingesetzt wird. Von dieser Hälfte gehen 70 bis 80 Prozent verloren. 

 

Zu diesen doch erschreckenden Zahlen kommt die neue PlusEnergieBau(PEB)-Gebäudestudie, die letzte Woche publiziert wurde. Zu lesen ist da erfreulicherweise auch, dass die gesamte Energieproduktion aus fossilen und atomaren Quellen je nach Szenario in 24 bis 55 Jahren durch erneuerbare und CO2-freie Energieträger ersetzt werden könnte. An ihrer Medienkonferenz erklärte die Solar Agentur Schweiz, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, denn auch: Es sei möglich, die Ziele des Pariser Klimaabkommens bis 2045 zu erreichen. Der Schlüssel sind Minergie-P-Standards, PlusEnergieBauten und Solarenergie.

 

Druck machen wollen die drei NationalrätInnen, die das Präsidium der Solar Agentur teilen und drei verschiedene Parteien vertreten. In der kommenden Herbstsession wollen sie entsprechende Anträge einbringen. Dabei geht es um Gebäudesanierungen, um Fördermassnahmen und um den Ausbau der Solarenergie. Die Installation von Photovoltaikanlagen soll mit bis zu 30 Prozent der energierelevanten Bauinvestitionen gefördert werden. Gerade in der Landwirtschaft liegen grosse Flächen brach. Würde auf 80 Prozent der heute noch ungenutzten landwirtschaftlichen Dachflächen Solarstrom produziert, könnten die AKW Mühleberg, Beznau I und II gleich stillgelegt werden.

Das macht nicht nur klimapolitisch Sinn, es rechnet sich auch: In den letzten 25 Jahren hat die Schweiz für über 177.7 Milliarden Franken fossile und atomare Energie aus dem Ausland importiert. Investitionen in einheimische Gebäude würden im gleichen Zeitraum 175 Milliarden Franken an Einsparungen resp. Einnahmen generieren. Durchgerechnet haben die StudienverfasserInnen auch die Subventionen für erneuerbare Energien. Sie könnten ihrer Meinung nach weit effizienter eingesetzt werden als bislang: So sei die Wasserkraft mit rund 16 Rappen pro Kilowattstunde mehr als fünf Mal teurer als ein konsequenter Zubau von Solarenergie.

 

Christa Dettwiler