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Innovatives Opernhaus

Bild: Jürg Schönenberger
Bild: Jürg Schönenberger

Der Bau der Photovoltaik- Anlage für das Lagergebäude des Zürcher Opernhauses schreitet plangemäss voran. Mit 850'000 Kilowattstunden wird sie sogar rund zwanzig Prozent mehr Leistung erbringen als zuerst angenommen.

Die Photovoltaik-Anlage, die Solarspar für das Opernhaus Zürich in Oerlikon baut, ist in jeder Hinsicht speziell. Erstens ist sie mal ziemlich gross. Sie wird die bisher grösste Anlage von Solarspar. Dass sie mit 850'000 Kilowattstunden sogar rund zwanzig Prozent mehr Leistung erbringt als ursprünglich geplant, ist einem Rundgang auf der künftigen Baustelle zu verdanken: Im Herbst 2018 stiegen der Architekt, der Dachdecker und Solarspar-Geschäftsleiter Markus Chrétien gemeinsam auf das Dach des Opernhaus-Lagergebäudes. Dabei gelang es ihnen, die in den Plänen skizzierte Aufstellung der Module zu optimieren. «Wir waren fast drei Stunden dort oben», erinnert sich Chrétien.

 

Das Opernhaus wird allerdings lediglich etwa zehn Prozent der eigenen Solarenergie verbrauchen, der Hauptertrag wird beim ewz eingespeist. Zweitens läuft auch die Auftragsvergabe ein bisschen anders als sonst.

 

Üblicherweise liefert der Solarteur auch die Unterkonstruktion für die Anlage. Hier wird aber der Auftrag gesplittet. «Im Schadenfall macht das Splitting den Garantiefall klarer», erläutert Chrétien das neue Vorgehen. Zuerst verschweisst der Dachdecker die Folien auf dem Dach und errichtet eine Zinkunterkonstruktion nach Angaben des Solarteurs. Diese wird mit Substrat beschwert, das künftig niedrig wachsenden Pflanzen als Nährboden dient. Sobald Dach und Folie genügend vor möglichen Bauschäden geschützt sind, kommt der Solarteur zum Zug und installiert die Module. 

 

Drittens ist die Anlage selbst alles andere als Standard. Sie wird aus 2660 aufgeständerten Modulen bestehen, die je zur Hälfte nach Osten und Westen ausgerichtet sind. Die intensiv begrünte Fläche darunter werden voraussichtlich vier Mähroboter in Form halten. Damit sie ungehindert ihre Kreise ziehen können, müssen alle Leitungen und anderen störenden Elemente eingegraben sein. «Auch die Mähroboter sind für Solarspar eine Innovation», freut sich Chrétien.

 

Zurzeit laufen die Vorbereitungen bei den Dachplanern auf Hochtouren, und Chrétien steht wegen verschiedener Auflagen mit Grün Stadt Zürich im Gespräch. Fertig wird das Dach voraussichtlich Ende Sommer.

 

 

Text: Marion Elmer